Ach, Sonnenuntergänge sind schon was schönes. Und erst, wenn man sie vom Gipfel des Tetraeders mit klarem Blick über das Ruhrgebiet genießen kann! Also schwingt euch auf den Sattel und kommt mit, um die vielen Facetten des Sonnenuntergangs von der Halde Beckstraße zu erleben.
Abgesehen vom direkten Stadtkern ist Essen tatsächlich mit gut ausgebauten Radwegen ausgestattet. Wenn man wie ich etwas süd-östlich des Stadtkerns losfährt, gibt es nord- und nord-östlich zwei verschiedene Möglichkeiten am Essener Stadtkern vorbeizukommen und dem Weg nord-westlich in Richtung Tetraeder zu folgen.
Ein Stück östlich des Stadkerns kann man in Stoppenberg an der Bahnstrecke nach Gelsenkirchen vorbei und durch den Hallo Park zur Zeche Zollverein gelangen.
Von dort geht es über den Radweg "Nordsternweg" zum Kanal, rechts an der Schurenbachhalde vorbei und über die Kanalbrücke.
Von dort geht es Richtung Westen über die Arenbergstraße bis zur Grenze von Welheim. Dort biegt man auf den Radweg auf fährt das letzte Stück durch Welheim zur Halde.
Alternativ kann man auch von nördlichen Stadtkern am Start der Gladbecker Straße aus entlang der Berne Richtung Kaiser-Willhelm-Park in Altenessen fahren. Dort folgt man dann dem Radweg zum Kanal. Erstaunlicherweise erreicht man auf diesem Weg durch relativ dicht bebaute Stadtviertel den Kanal nahezu ausschließlich auf grünen Radwegen abseits der Hauptstraßen.
Vom Kanal aus gehts dann wieder über Arenbergstraße und durch Welheim zum Tetraeder.
Die Halde erreicht man dann über eine Brücke, die über Bahnschienen führt. Dahinter sieht man das Hauptgebäude der Zeche Prosper-Haniel, aus deren Überresten des Bergbaus die Halde enstanden ist.
Von dort schlängelt sich entweder ein breiter Weg die Halde hinauf oder man nimmt die Treppe, welche gerade zur Spitze der Halde hinaufführt.
Das Plateau oben auf der Halde ist, im Vergleich zu einigen anderen Halden im Ruhrgebiet, nicht besonders groß. Durch die schwarzen Kieselsteine in der Mitte, den Wanderweg außenrum und natürlich
dem riesigen Tetraeder mit seinen spannenden Plattformen an der Ostseite, ist sie schön gestaltet und bietet einen netten Farbkontrast.
Auf dem Wanderweg kann man rund um die Ebene wandern und im Anschluss die fantastische Aussicht vom Tetraeder genießen.
Vom weiten ist es im Ruhrgebiet zu sehen und fällt mit seiner markanten Form direkt auf. In den Innenraum des tetraederförmigen Stahlgerüsts sind künstlerisch zahlreiche Treppen und Aussichtsplattformen eingearbeitet, die sich langsam das Tetraeder hinaufschlängeln. Es gibt drei Plattformen zu denen lange Treppen immer weiter in die Höhe führen. Das letzte Stück zur obersten Plattform führt eine schmale Wendeltreppe hinauf. Oben angekommen wird man mit einem traumhaften Blick über das gesamte Ruhrgebiet belohnt.
Gelegen ziemlich zentral im Ruhrgebiet, hat man von der nicht allzu hohen Halde trotzdem einen guten Rundumblick, vor allem wenn man die Stufen des Tetraeders erklimmt.
Direkt vor der Halde hat man einen Blick auf die Indoor Ski-Hallo Bottrop und vor allem die Kokerei Prosper. Bei meinem Besuch hatte ich Glück. Während ich mit der Kamera in der Hand die Halde
erkunde, steigt über dem Werksgelände aus einem Kühltürm weißer Dampf auf und setzt die Umgebung mit dem weißen Dampf schön in Szene.
Rechts im Hintergrund der Kokerei liegt die Skyline von Essen. Der direkte Blick von Norden auf Essen reiht die hohen Gebäuden in der Innenstadt von Links nach Rechts aneinander : Zwischen
Rathaus und Kino-Turm links und dem RWE Turm sowie den Hochhäusern am Hauptbahnhof klafft hierbei aufgrund des etwas westlicheren Blicks eine Lücke.
In Richtung Westen geht der Blick in den Oberhausenener und Duisburger Norden. Kurz vor dem Sonnenuntergang ergeben sich schöne Silhouetten der Schwerindustrie und des Kraftwerks Walsum. Dazwischen ranken immer wieder Windränder aus dem Boden. Im Vordergrund Siedlungen eingebettet zwischen Bäumen. Ein schöner Kontrast. Das ist das Ruhrgebiet: Die Mischung aus Industrie und Geschichte, sowie Natur und Zukunft. Einfach schön!
Für das Ruhrgebiet typisch geht der Weitblick nördlich vom Kanal ins Grüne. Der einzig wirklich markante Eye-Catcher ist das Kraftwerk Scholven mit der daneben gelegenen Halde. Nett fürs Foto: Aus den Schornsteinen stiegen bei meinem Besuch leichte Dampfschwaden auf, die vom Wind in Richtung Westen geweht werden.
Der Blick Richtung Osten geht nach Gelsenkirchen. Im Hintergrund ragt das STEAG-Kraftwerk Herne-Baukau auf, im Vordergrund sieht man Türme der Öl-Raffinerie Gelsenkirchen. Zusammen mit Strommasten und weiteren Halden ergibt das Ganze ein sehr industrielles Bild - typisch.
Egal in welche Richtung man schaut, die große rot glühende Sonne verändert die Sicht auf die Umgebung in jede Richtung.
Blickt man Richtung der untergehenenden Sonne sieht man von den Gebäuden nur noch die Silhouetten und je weiter die Sonne sinkt desto mehr wird der Horizont in ein leuchtendes Rot getaucht. Kurz
vor dem Untergang ergibt sich hierbei eine fantastische Farbzusammensetzung aus Blau, Orange und Rot. Ein Traum!
Die entgegen gesetzte Richtung ist dafür hell erleuchtet und die Gebäude werden von vorne angestrahlt.
In Richtung Süden erzeugt die tief stehende Sonne mit den spiegelnden Hochhäusern der Skyline von Essen ein schönes Bild, da man in den Gebäuden die orangene Spiegelung der Sonne sieht. Ziemlich
romantisch.
Langsam sinkt die Sonne in Richtung Horizont. Der Himmel färbt sich langsam in ein leichtes Orange-Rot.
Die tiefstehende Sonne straht auf die Hochhäuser in Essen. Die Spiegelung in den Fenstern gibt der Szenerie eine ganz eigene romantische Stimmung.
Die Sonne sinkt tiefer. Von Menschen und Gebäuden sind gegen das Licht nur noch die Umrisse zu sehen. Die Sonne taucht den Horizont in ein tiefes Orange
Fast geschafft: Ein traumhafter Mix aus Blau, Orange und Rot. Die letzten Sonnenstrahlen recken sich über den Horizont.
Die Zeit des Sonnenuntergang gibt einem Photographen zahlreiche tolle Möglichkeiten die Lichtstimmung künsterlich einzufangen. Einer Herausforderung ist dabei die maximal helle Sonne im Kontrast zu den dunklen Boden. vor allem wenn die schwarzen Steine der Halde zusammen mit der Sonne auf einem Foto erscheinen sollen. Hier ist Kreativität und der Einsatz von Software gefragt, um das Foto an den tatsächlichen Eindruck vor Ort anzupassen.
Gegen die tief stehende Sonne sind besonders die Silhouetten von anderen Besuchern auf der Halde interessant, welche sich gegen das Licht abheben. Die hierbei enstandenen Fotos möchte ich euch nicht vorenthalten!